WVS-Rennkanuten: Kräftezehrendes Trainingslager

Es war eine harte Woche für die Rennsport-Kanuten des Wasser­sport-Vere­ins Schier­stein 1921 e.V.. In einem Train­ingslager ging es darum, Basis­ar­beit für ein erfol­gre­ich­es Win­ter­train­ing zu schaf­fen. „Wenn man nichts tut, kann man nicht bess­er wer­den.“ Unter dieses Mot­to stellte WVS-Train­er Marc Poth eine Woche inten­siv­en Train­ings sein­er Kanu-Rennsportler.

Mar­vin Alves da Cun­ha hat­te nicht die per­fek­te Welle, nein, er hat­te den per­fek­ten Rhyth­mus. Klack, klack, klack, im Gle­ich­ton zog er die Lang­han­tel­stange hin­auf und hin­unter. Bra­vo, das gibt Muck­is, Kraft und Aus­dauer. Die sind von Nöten, wenn der 15-Jährige im näch­sten Jahr seine gesteck­ten Ziele im Wet­tkampf erre­ichen will. Marc Poth ist da ganz auf dieser Wellen­länge. „Die Sportler brauchen diese Grund­lage, um ein­fach­er über die harten Win­ter­monate zu kom­men.“ Mar­vin Alves da Cun­ha hat­te es nach den Deutschen Meis­ter­schaften in Mannheim wie alle seine Teamkol­le­gen etwas ruhiger ange­hen lassen. Nun wur­den die Zügel wieder ange­zo­gen. „Am Anfang des Train­ingslagers war das deshalb für mich doch eine starke Belas­tung“, geste­ht er frank und frei ein. Doch inzwis­chen hätte er wieder sein Lev­el gefunden.

Das Pro­gramm war in der Tat hart, musste aber sein. Es galt, mehrfach am Tag lange Pad­del­streck­en zu absolvieren, dazu kam viel Athletik‑, Lauf- und Kraft­train­ing. „Wir haben nicht für Wet­tkämpfe trainiert“, rel­a­tivierte Poth sein Übung­spro­gramm. Einige hät­ten auch Schwächen in der Pad­del­tech­nik. Klar, dass der Fokus beim Pad­deln dann darauf gelegt wurde.

Mit Finn Krüger und Sven Chris­to­chowitz mussten außer­dem zwei Neue in die Train­ings­gruppe der Besten inte­gri­ert wer­den. Auch der 15-jährige Daniel Rohr-Pom­bo kan­nte eine solche Train­ingsin­ten­sität bish­er noch nicht. Kla­g­los stemmte aber auch er seine Gewichte auf der Hantel­bank. „Ich bin in let­zter Zeit viel gelaufen, auch in der Schule“, glaubt er kon­di­tionell gut in Schuss zu sein. „Mir fehlt allerd­ings die Luft beim Krafttraining.“

Katha­ri­na Nico­lay beklagte der­weil zu Beginn der Train­ingswoche Muskelkater. „Ich musste deshalb auch erst richtig reinkom­men“, sah sie am Anfang noch Defizite bei ihrer Ver­fas­sung. „Doch ins­ge­samt hat mich das Train­ingslager weit­erge­bracht.“ Find­et auch Finn Krüger, der 13-jährige New­com­er in Poths Train­ings­gruppe. „Ich habe Fortschritte in der Tech­nik und in der Schnel­ligkeit gemacht“, find­et der Schüler der 7. Klasse des Guten­berg-Gym­na­si­ums. Allerd­ings sei das tägliche Train­ing sehr anstren­gend gewesen.

Khasha­yar Kiabi, Kraft­paket und Senior im Trainingslager

Khasha­yar Kiabi ist mit seinen 25 Jahren qua­si der Senior im Train­ingslager. Kiabi ist aus dem Iran nach Deutsch­land geflüchtet, will nun im Rhein-Main-Gebi­et Fuß fassen und seinen Traum erfüllen. „Ich will in Deutsch­land in der Spitze mit­pad­deln“, erk­lärt Kiabi, der in sein­er Heimat zu den besten Pad­dlern des Lan­des gehörte. Ein kleines Kraft­paket ist er schon, das sieht man auf den ersten Blick. Und dieses stu­pide Kraft­train­ing, das macht er auch kla­g­los mit. Eben­so klar ist für ihn, dass er für den WVS starten möchte. „Das werde ich im näch­sten Jahr tun.“

Die WVS-Kanuten haben also in der let­zten Woche eifrig trainiert, da kon­nte der Coro­na-Teufel noch so sehr wie ein Damok­less­chw­ert über der Train­ings­gruppe baumeln. Es wurde Abstand gehal­ten, wenn nötig die Maske getra­gen und die Hygien­evorschriften einge­hal­ten. Auch das gehört anno 2020 zu einem kräftezehren­den Trainingslager. 

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