WVS-Drachenbootfahrer über Bord …

Drachen­boot­fahrer über Bord … und Wassser­ret­tung und Wasser­schutzpolizei schauen nur zu? 

Was war los am Sam­stag­mor­gen (05.09.)? Plöt­zlich stiegen Pad­dler mit Pudelmütze und Schwimmweste ins Drachen­boot. Und ein wenig später in der Ret­tbergsaue kreuzten sog­ar Boote der Wasser­ret­tung und Wasser­schutzpolizei auf …

Ein Bericht von Karl-Heinz Born mit Fotos von Hans-Jür­gen Repke

Und dass war an jen­em Sam­stagvor­mit­tag wirk­lich passiert: Wir Drachen­boot­fahrer im Wasser­sport-Vere­in Schier­stein 1921 e.V. hat­ten uns für ein Sicher­heit­strain­ing bere­it gemacht.

Die Idee kam mir bere­its im Win­ter, da kam mir eine Pad­dlerin ent­ge­gen, eingepackt wie ein Miche­lin-Män­nchen. Ihr Dress­code passte eher in eine Skifreizeit als in ein Drachen­boot. Ich fragte mich wieviel Meter sie sich wohl über Wass­er hal­ten werde, falls wir heute ken­tern.
Diese Frage wollte ich unbe­d­ingt beant­wortet haben, wartete aber damit, bis angenehmere Außen­tem­per­a­turen herrschen. Ich machte im August einen Anruf beim DLRG und erzählte ihnen meine Idee. Der Ret­tungs­di­enst kon­nte meine Befürch­tun­gen nachvol­lziehen “ein Worst Case wäre ein Sportler mit klo­bi­gen Wan­der­schuhen und Wollpullover”.
Somit hat­ten alle Pad­dler für Sam­stag die Auf­gabe, schon jet­zt ihre Win­terk­lam­ot­ten aus dem Schrank zu räu­men und sich entsprechend ein­er Außen­tem­per­atur von 1° anzuziehen.

In Win­terk­lam­ot­ten aus dem Drachen­boot in den Rhein — und jet­zt: Wie weiter?

Wir fuhren mit einem Drachen­boot über den Rhein, begleit­et wur­den wir von der DLRG, vier Ret­tungss­chwim­mern und Olaf Stahl aus der WVS-Sege­labteilung mit einem weit­eren großen Motor­boot.
Weil wir schon im Vor­feld die Ern­sthaftigkeit der Übung erkan­nt hat­ten, habe ich natür­lich auch der Wasser­schutzpolizei Rhein­land-Pfalz Bescheid gegeben. Wie es der Zufall will, läuft ein besorgter Pas­sant am Ufer ent­lang und meldet “schwim­mende Per­son” im Rhein. Somit war unsere Übung offiziell angemeldet.
Wir fuhren mit dem Drachen­boot bis Mainz Mom­bach, weil wir die dort vorhan­dene Strö­mung nutzen woll­ten. Als wir dort anka­men, haben wir vor Beginn der Übung mit dem DLRG die Details abgestimmt.

Auf­gabe war als erstes, drei schwim­mende Per­so­n­en gle­ichzeit­ig im Wass­er zu haben. Es war etwas Über­win­dung notwendig sich absichtlich rück­links über die Bor­d­wand fall­en zu lassen. Nach­dem das geschafft war, musste jet­zt eine Strecke von ca. 60 Metern geschwom­men wer­den. Dank der Strö­mung kon­nte dies bei dem ein oder anderen auch mal etwas länger dauern. Jed­er Teil­nehmer kon­nte per­sön­lich die Erfahrung machen, wie schw­er nasse Klei­dung wer­den kann.

Über Bord gehen geht ein­fach, wieder an Bord kom­men nicht.
Glück­licvher­weise nur eine Übung bei spät­som­mer­lichen Tem­per­a­turen und nicht im Winter

Als alle Teil­nehmer geschwom­men waren, kon­nte der zweite Teil der Übung begin­nen. Nach Absprache mit dem DLRG und Wasser­schutzpolizei soll­ten wir ein Boot aus der Fahrt ken­tern lassen. Im Boot waren 12 Sportler — und die anderen kon­nten vom Steg aus beobacht­en wie man sich richtig verhält.

Ich hat­te vor der Übung the­o­retisch erk­lärt welche Hand­griffe sitzen müssen. In der Prax­is liegen dann meist die Tück­en, aber zur voll­sten Zufrieden­heit aller Beteiligten lief die Übung vor­bildlich. Auch vom DLRG gab es ein Lob. Außer ein­er nicht automa­tisch aus­gelösten Schwimmweste ist alles rei­bungs­los abgelaufen.

Dank an unsere Drachen­boot Fre­unde der Kanufre­unde 1929 e.V. Mainz Mom­bach, bei denen wir uns bei am Abschluss wieder trock­en­le­gen kon­nten. Ins­ge­samt hat allen die Übung Spaß gemacht. Sie wird bes­timmt im näch­sten Jahr wiederholt.

Karl-Heinz Born: “Übung lief vorbildlich”
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