Warum Kanuwanderer im WVS beneidet werden

Kanuwan­der­er haben im Wasser­sport-Vere­in Schier­stein 1921 e.V. Tra­di­tion. Heute gibt es hier sog­ar zwei Kanuwan­der­grup­pen mit tollen Touren in der Sai­son 2022.

Kanuwan­der­er mit Dr. Markus Hübenthal

Jet­zt sind sie schon 1.500 Kilo­me­ter gepad­delt: Auf Isar und Lahn, auf Maas und Aisne, auf dem Neckar und dem Eder­see – und natür­lich auf dem Rhein. Doch das Jahr 2022 ist noch nicht zu Ende, da kom­men sicher­lich noch etliche Flusskilo­me­ter dazu. Es geht hier um die WVS-Kanuwan­der­er mit ihrem Leit­er Dr. Markus Hüben­thal. Mehr als 70 Mit­glieder hat deren What­sApp-Gruppe. Da wird ganz schön hin und her, kreuz und quer kommuniziert.

Und jede Menge Fotos wer­den dort geteilt. Tat­säch­lich: Wer Mit­glied in dieser Gruppe ist, den packt die Sehn­sucht, auf den zahlre­ichen Touren und Train­ings mit dabei sein zu wollen. Denn nicht nur die Fotos, auch die Texte und Grüße untere­inan­der in dieser Gruppe strahlen immer wieder Freude und Begeis­terung aus – am Pad­deln in ein­samen Gewässern, an phan­tastis­chen Natur­erleb­nis­sen und, dass man das gemein­sam in der Gruppe erleben kann. Beneidenswert!

Seit rund zwanzig Jahren führt Dr. Markus Hüben­thal, Lan­darzt in der Pfalz, seine Kanuwan­der­er-Gruppe im WVS. Pad­dler aller Alters­grup­pen sind dabei, etwas mehr Frauen als Män­ner, das Durch­schnit­tal­ter beträgt 45 Jahre. Immer wieder kom­men neue Inter­essen­ten dazu. Zwar sind es aus der gesamten What­sApp-Gruppe nur 15 bis 20 Pad­dlerin­nen und Pad­dler, die den „harten Kern“ bilden und nahezu kein Train­ing oder keine Wan­der­fahrt aus­lassen (bei größeren Touren sind oft nur zehn dabei – die Kapaz­ität des Vere­ins­busses samt Kanu-Anhänger ist begren­zt), doch über die Wan­derkanuten, die erst ein­mal nur ver­such­sweise mit­pad­deln wollen, gewin­nt der WVS auch dauer­haft neue Mit­glieder. Übri­gens sehr aktive: Wenn im Vere­in helfende Hände gebraucht wer­den, sind Kanuwan­der­er zur Stelle.

Das mögen auch Wan­der­warte aus anderen Vere­inen mit leisem Neid beobacht­en. Denn nicht über­all läuft es mit dem Kanuwan­dern so gut wie im Wasser­sport-Vere­in Schier­stein 1921 e.V.. Dr. Markus Hüben­thal erk­lärt den Erfolg sein­er Gruppe so: „Ein­fach nur Kon­stanz“. Die ist beein­druck­end: Jeden Mittwochabend und jeden Son­ntagvor­mit­tag geht’s aufs Wass­er. Egal welch­es Wet­ter. Egal zu welch­er Jahreszeit: „Eigentlich fahren wir das ganze Jahr hin­durch“ (Hüben­thal). Nur eine Coro­na-Erkrankung führte 2022 zu ein­er Zwangspause in diesem Rhythmus.

Kanuwan­der­er mit Andreas Fröb

Mit Andreas Fröb tre­f­fen sich während der Sai­son jeden Dien­stag am späten Nach­mit­tag Pad­dlerin­nen und Pad­dler zum After-Work-Pad­deln. Da wer­den erst ein­mal die Grundtech­niken trainiert, bevor es dann auf den Rhein hin­aus geht.

Bodensee-Tour mit 2er Faltbooten

Die Wan­derkanu-Gruppe um Andreas Fröb beste­ht aus 15 bis 20 Frauen und Män­nern. Und, spek­takulär: In dieser Gruppe sind auch Falt­boot­fahrer. Falt­boote begrün­de­ten den Pad­dler-Boom in der Zeit vor dem zweit­en Weltkrieg. Denn Falt­boote beste­hen aus ein­er Außen­haut und einem Holz-Gestänge (meist Eschen­holz), das sich sehr ein­fach in zwei Ruck­säck­en ver­stauen und schnell zu einem dur­chaus seetüchti­gen Kajak zusam­men zu bauen, bzw. wieder zusam­men­le­gen lässt. Ein ide­ales Gefährt, um aus den Städten mit der Bahn hin­aus in die Natur und dort aufs Wass­er zu gelan­gen. Mit der all­ge­meinen Motorisierung nach dem 2. Weltkrieg war dieser Trend zugun­sten von Kun­st­stoff­booten (trans­portier­bar auf Dachgepäck­trägern) wieder abgeebbt. Doch er lebt wieder auf – Falt­boote gibt es heute auch mit Alu­mini­umgestänge oder zum Auf­blasen. Ide­al bei wenig Stau­raum in der Wohnung.

Nun pad­delt Andreas Fröb, der nicht nur eine WVS-Kanuwan­der-Gruppe leit­et, son­dern gle­ichzeit­ig bei den Naturfre­un­den Wies­baden den Natur­sport, mit sein­er Gruppe nicht nur auf dem Rhein. In diesem Jahr unter­nah­men Andreas Fröb und seine Mitpaddler/innen eine Wan­der­fahrt zwis­chen Kon­stanz und Schaffhausen (nun ja, ist auch ein wenig Rhein). In früheren Jahren ging’s an den Ober­main, auch ein­mal rhein­ab­wärts oder sog­ar nach Venedig. Rund 200 Kilo­me­ter, schätzt Fröb, sind er und seine Wan­derkanu-Gruppe in der Sai­son 2022 gepaddelt.

Gut, dass wir hier so viele schöne Gewäss­er qua­si vor der Haustür haben.

Kon­takt zu den WVS-Kanuwan­der-Grup­pen: Ansprech­part­ner

Rast am Rhein: Kanuwan­der­gruppe mit Andreas Fröb (links) und Dr. Markus Hübenthal

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Kanu-Touren, News veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.