Winterlich wenig los im Hafen. Und auch sonst. Normalerweise sind um diese Zeit ja schon wichtige Weichenstellungen im WVS erfolgt: Der Vorstand ist entlastet und kann weiterarbeiten, ein neues Vereinsjahr hat begonnen. Aber diesmal noch nicht. Und es wird noch einmal anders.
Die traditionell Ende Januar stattfindende Mitgliederversammlung des Wassersport-Vereins Schierstein 1921 e.V. wird, wie im Vorjahr, auch 2022 wegen der Corona-Schutzmaßnahmen virtuell stattfinden. Der Kalender auf der WVS-Homepage zeigt dafür den 4. März an. Nach der Satzung immer noch rechtzeitig.
Anders als im Vorjahr ist es, weil diesmal Wahlen auf der Tagesordnung stehen. Und um die auf elektronischem Weg rechtssicher durchzuführen, brauchte es viel Vorarbeit.
Dass besonders bei den Wahlen in der Mitgliederversammlung „alles mit rechten Dingen zugeht“, habe „viel Kopfzerbrechen bereitet“, sagt dazu der WVS Vorsitzende Edgar Hartung. Seine Erkenntnis nach vielen Recherchen: „Jeder Verein und jede Wahl ist doch sehr individuell“ und für den WVS gäbe es kein übertragbares Vorbild oder Muster. Schließlich habe er sich beim Landessportbund und beim Hessischen Kanu-Verband schlau gemacht, bevor sich er sich mit seinen Vorstandskollegen nun für ein Verfahren entschieden habe.
Und was nun folgt, erscheint jetzt eigentlich recht einfach: Die Mitglieder werden in den nächsten Tagen via Mail (bzw. per Brief, wenn keine E‑Mail-Adresse vorhanden ist) formell zur virtuellen Mitgliederversammlung eingeladen. Wer daran teilnehmen möchte, muss sich bis spätestens 25. Februar anmelden. Spätere Anmeldungen werden – anders als im Vorjahr – nicht berücksichtigt. Nur mit der Anmeldung gibt’s auch den Zugangscode, ohne den man an der virtuellen Sitzung nicht teilnehmen und nicht abstimmen kann. Alles andere läuft im Wesentlichen so ab, wie es schon im vergangenen Jahr praktiziert wurde.
Kaum Überraschungen zu erwarten
Das war ja so schlecht nicht: Eine „sehr positive Resonanz“ hatten die Verantwortlichen im WVS nach der virtuellen Mitgliederversammlung 2021 registriert, mit etwa 150 Teilnehmenden waren es nicht sehr viel weniger als bei den traditionellen Versammlungen mit knapp 200, die sich mehrere Stunden lang im großen Saal des Vereinsrestaurants drängeln mussten. Das ist nun sicherlich entspannter.
Überraschungen sind nicht zu erwarten: Der Geschäftsführende Vorstand stellt sich erneut zur Wahl und im erweiterten Vorstand wird in den meisten Abteilungen die neue Führung nach der Wahl wieder die alte sein. Die Liste der Kandidaten wird zusammen mit der Einladung versandt werden. Die technische Durchführung der virtuellen Mitgliederversammlung hat Jan Renschin, Audiluma Veranstaltungstechnik GmbH, übernommen.
Im nächsten Leben Hallensportler?
Nicht virtuell, sondern recht real quälen sich derzeit im Wintergrau des Schiersteiner Hafens einige Aktive. Während vier aus der Spitzengruppe des Kanurennsports bei einem Skilanglauftraining im Schwarzwald an ihrer Kondition arbeiteten, steigen trotz kaltem Schmuddelwetter einige zum Training unverzagt in ihre Boote. Nicht unbedingt überzeugte Kaltduscher: „In meinem nächsten Leben werde ich Hallensportler“, kommentiert Kanurennsport-Trainer Karl-Lutz Vonhausen ein WhatsApp-Foto mit vielen Grautönen, das ihn in seinem Sportgerät in Aktion mitten im Hafen zeigt.
Ebenfalls sehr real, aber von Außenstehenden kaum bemerkt, quält sich gerade auch die Drachenboot-Jugend im Kraftraum. Dort werden die Jugendlichen von Drachenboot-Trainer Karl-Heinz Born, assistiert von Grit Kaletta, trainiert, um bei der Sichtung zur Jugend Nationalmannschaft Drachenboot im Februar möglichst gut abzuschneiden. Sieben von ihnen hatten sich beworben und wurden angenommen. Eine andere Drachenboot-Sichtung, nämlich zur Damen-Nationalmannschaft, hatte bereits Ende der dritten Kalenderwoche im Schiersteiner Hafen stattgefunden. Neun WVS-Mitglieder hatten sich beworben und dabei so gut abgeschnitten, dass sie auch zur zweiten Sichtung eingeladen wurden.