Motorboot-Anfahrt mit Ausfällen

Ja wann kom­men sie denn — und wo bleibt der Rest? Auch der Kor­moran auf dem Poller vor der Mom­bach­er Hafene­in­fahrt hält Auss­chau nach den WVS-Motor­booten, die in weit­er Ent­fer­nung auf­tauchen (Fotos: cvk)

Das wäre ein Ereig­nis gewe­sen: 25 Boote soll­ten bei der Anfahrt der WVS-Motor­boote am 11. Mai 2019 teil­nehmen. So war es jeden­falls gelis­tet. Aber dann kam alles anders — nur sechs Boote erre­icht­en das Ziel … 

Das fing schon ziem­lich beschei­den an: Jede Menge Wass­er nicht nur unten, son­dern auch von oben. Am Vortag noch Son­nen­schein und jet­zt, zum feier­lichen Saisonauf­takt der Motor­boot­fahrer im Wasser­sport-Vere­in Schier­stein 1921 e.V., goss es wie aus Kübeln. Viele der zur Anfahrt angemelde­ten Crews ließen deshalb die Pla­nen auf ihren meist offe­nen Booten und blieben am Steg oder wur­den gast­fre­undlich von anderen Booten aufgenom­men. Andere Boote waren wegen der lan­gen kühlen Wit­terung noch im Win­ter-Modus und nicht mehr rechtzeit­ig startklar.

Nur zehn Boote legten schließlich am Steg 1 ab. Sie soll­ten sich in der Ret­tbergsaue zur For­ma­tion für ein ein­drucksvolles Foto auf­stellen. So weit kam es nicht mehr.

Denn kurz vor der West­spitze der Ret­tbergsaue drin­gen plöt­zlich dichter Rauch und sog­ar Flam­men aus einem der Boote (“Ange­lo”). Kabel­brand! Und jet­zt geht alles sehr schnell und pro­fes­sionell: Während der Brand­herd mit dem Feuer­lösch­er bekämpft wird, fährt ein anderes Boot (“Aquar­ius”) längs­seits und macht am Havaris­ten fest, während ein drittes Boot (“Blue Note”) die Pas­sagiere übern­immt und ein viertes (“Charis­ma”) mit etwas Abstand sichert. 

Dann waren’s nur noch sechs … die in großem Abstand und etwas ein­sam die Ret­tbergsaue stro­mauf tuck­erten. An eine großar­tige For­ma­tion zum Foto­shoot­ing war nicht mehr zu denken — einige hat­ten das Geschehen per Funk ver­fol­gt und die anderen via Mobil­tele­fon oder mit Zuruf verständigt.

Mit­tler­weile war der Havarist in den Hafen geschleppt wor­den (auch diese Mel­dung erre­ichte die verbliebe­nen Anfahrer in der Ret­tbergsaue zu deren Erle­ichterung per Funk), das dritte Boot hat­te seine Pas­sagiere wieder am Steg abge­set­zt und das vierte war mit sein­er Sicherungsak­tion so weit abge­fall­en, dass der Anschluss an die wack­eren sechs nicht mehr sin­nvoll schien.

Ende der Anfahrt: Ein ziem­lich lädiertes Boot, ein ziem­lich­es dez­imiertes Häu­flein von Anfahrern, das nach ein­er Runde um den Osthafen wieder am Steg 1 anlegte, aber keine Per­so­n­en­schä­den und alles in allem eine sehr pro­fes­sionelle Rettungsaktion.

Im Steg-1-Zelt dann jede Menge Kaf­fee und Kuchen. Und eine sehr foto­gene For­ma­tion, als es später Spießbrat­en oder Häh­nchen gab. Als dann auch noch der sagen­hafte Eddie seine Gitarre aus­pack­te, strahlte plöt­zlich auch die Sonne wieder. Nur noch schwere Regen­tropfen an den Bugkör­ben und den Rel­ings der Boote erin­nerten an die Regengüsse kurze Zeit vorher. 

Und während draußen die Tem­per­a­turen schon wieder zum ein­stel­li­gen Bere­ich tendierten, hiel­ten einige bis weit nach Mit­ter­nacht das Steg-1-Zelt besetzt.

Nur die Wassertropfen an Bugko­rb und Rel­ing erin­nern an den starken Regen wenige Stun­den zuvor
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