5. Dr.-Günter-Renschin-Cup: Knappe Entscheidungen und ein Wassersportfest

Dass es im Drachen­boot­sport bisweilen tur­bu­lent zuge­ht, auch knappe Entschei­dun­gen zu erwarten sein kön­nen, das war den diesjähri­gen Aus­richtern im Wasser­sportvere­in Schier­stein 1921 e.V. ohne­hin klar. Und dass manch­mal der Mut zur Lücke belohnt wird, davon schwärmt so manche/r Steuermann/frau noch lange. Und dass die Zukun­ft des Sportes im Nach­wuchs zu suchen ist, ist eine alte Weisheit.

Dass all dies in einen Tag gepresst wer­den kann, davon kon­nten sich Sportler, Fre­unde, Zuschauer und nicht zulet­zt die Teil­nehmer aus 12 Drachen­boot­mannschaften überzeu­gen, die, teil­weise extrem krankheits­geschwächt, nur mit Einzelper­so­n­en antreten konnten.

„Come as you are“ war daher auch das Cre­do, das die Organ­isatorIn­nen des Drachen­sportevents an die nach­fra­gen­den Mannschaften aus­gaben, wenn es darum ging, ob man mit weni­gen Sportlern über­haupt antreten kön­nen würde.

Und so fan­den Pad­dler aus Gießen, Frank­furt, Mainz und Wies­baden den Weg nach Schier­stein und mis­cht­en sich aktiv und dur­chaus inno­v­a­tiv vor Ort zu den am Wet­tkampfgeschehen teil­nehmenden zehn Mannschaften und Ren­nge­mein­schaften. Schön dass alle gekom­men sind.

Manch­er wun­derte sich, dass das erste Ren­nen über 250 Meter den­noch um 9:05 Uhr, also nur mit geringem Verzug zum Ren­n­plan, ges­tartet wer­den konnte.

Wie in früheren Drachen­bootre­gat­ten bere­its erprobt, wurde in drei Zeitläufen die Kat­e­gorisierung in die Final­läufe ermit­telt. Heiß umkämpfte Vor­läufe, die darüber entsch­ieden, wer in die Final­läufe der Kat­e­gorie Fun bzw. Fun­sport qual­i­fiziert wurde.

Aus der Posi­tion des Zuschauers hat­te man den Ein­druck, dass ger­ade wegen des kalten und reg­ner­ischen Wet­ters am Vor­mit­tag die Wet­tkämpfe beson­ders heiß aus­ge­focht­en wur­den. So kam es auch nicht nur ein­mal zu ziem­lich knap­pen Entschei­dun­gen in den Läufen, wo schon ein­mal drei Zehn­telsekun­den über die Platzierung entschei­den konnten.

Die Aufteilung der Final­läufe wurde wieder nach dem Ren­n­plan geord­net, der vor­sah, dass sechs Teams die Finals in der Kat­e­gorie „Fun­sport“ bestre­it­en soll­ten und die dann fol­gen­den Teams, auf­grund der dez­imierten Mannschaft­san­zahl, ein Finale der Kat­e­gorie „Fun“.

Auch wenn damit eine Ran­gliste gebildet wurde, die nach den A‑Finals der 250 Meter Strecke durch die Rhein­gauner Youngstars and Friends vor den Har­bour Drag­ons aus Mom­bach und der Ren­nge­mein­schaft aus Flug­gis und Drachen­jägern ange­führt wurde, zeigte sich, dass alle Mannschaften durch ihre sportlichen Leis­tun­gen als Sieger in die Mit­tagspause gehen konnten.

Sportler, Helfer und Gäste ver­speis­ten die 200 Por­tio­nen der von den Pink Ladies und Koch Chris­t­ian gekocht­en Kartof­fel­suppe inner­halb ein­er hal­ben Stunde, aber es gab ja noch Spießbraten­brötchen, Würstchen sowie ein großes Kuchen­buf­fet mit selb­st­ge­back­en­em Kuchen und dazu kalte und warme Getränke, so dass alle satt wur­den. Die Verpfle­gung wurde von allen Beteiligten beson­ders gelobt.

Neben Vertretern des geschäfts­führen­den Vor­standes des WVS und unserem Präsi­den­ten durften wir dann noch einen ersehn­ten Ehren­gast begrüßen, der die Ver­anstal­tung mit beson­derem Glanz erhellte: die SONNE.

Von da an zeigte sich der Dr.-Günter-Renschin-Cup von sein­er allerbesten Seite und wurde zu einem Fest des Sports. 

Diese beson­dere Stim­mung wurde in den 1000 Meter Ren­nen sehr deut­lich, in denen es zu sportlich reg­ulären, aber den­noch heißen Gefecht­en zwis­chen den Teams kam. Schon im Ren­nen des „FUN“-Bereichs kam es in der zweit­en Wende zu einem Gewüh­le der drei teil­nehmenden Boote, das ren­nentschei­dend wer­den sollte. Doch auch das Ren­nen des „Fun-Sportes“ blieb nicht ohne Schar­mützel um die Plätze.

Auch ohne das Votum des Schieds­gericht­es kamen alle Sportler zu dem Schluss, hart gekämpft und viel Spaß mit an Land genom­men: Es hat sich gelohnt teilzunehmen. Beson­ders froh ges­timmt waren erneut die Rhein­gauner Youngstars and Friends, die auch die Langstrecke dominierten.

Als neue „Diszi­plin“ wurde das 100 Meter Auss­chei­dungsren­nen in den Regat­ta­plan aufgenom­men. Hier ging es darum in kon­tinuier­lich ges­tarteten Sprint­ren­nen jew­eils ein Boot auss­chei­den zu lassen, um sofort wieder zu starten und schließlich die drei Siegermannschaften zu ermitteln.

Auch hier war das Urteil der Sportler ein­hel­lig: sportlich her­aus­fordernd aber eine große Gaudi!

Nach einem gelun­genen Tag ging es schließlich zur Siegerehrung. Da kam schon Heit­erkeit und fröh­lich­es Gelächter auf, als sich Jür­gen Ses­ter­henn, alt­be­währter Mod­er­a­tor der Drachen­bootre­gat­ten des WVS, an den Regat­taleit­er wandte und attestierte, dass dieser (eigentlich Abteilungsleit­er Segel­sport des WVS) seinen gesam­melten Drachen­boot – Unver­stand in die Ver­anstal­tung einge­bracht hat­te und gän­zlich ohne Ahnung einen unvergesslichen Tag mit seinem Team in nur drei Wochen auf die Beine gestellt hatte.

Der Dank des so „Gescholte­nen“ galt den annäh­ernd 50 Helfern, die teils stun­den­weise, teils mit Ein­satz über Tag und Nacht, aus vier Sparten des Vere­ins, zum Erfolg des Events beitru­gen. Alle zu nen­nen ist unmöglich. Aber die vie­len „alten Gesichter“, allen bekan­nt und doch nicht mehr als Aktive erwartet, waren zu erwäh­nen. Wie die treiben­den Kräfte in der Vor­bere­itung: Jean­nette Stüber-Ren­schin und Sabine Por­sil. Oder den Starter über den gesamten Tag, Frank Schulze. Sachver­stand und Unter­la­gen aus Vor­jahren lieferte Grit Kalet­ta neben den Urkun­den. Tatkraft rund um Boote und Logis­tik koor­dinierte Karl-Heinz Born. Den Auf- und Abbau der Regat­tas­trecke real­isierten in bekan­nter Zuver­läs­sigkeit Manuel Radünz und sein Helferteam.

Dann erst ging es an die Ehrung der Sportler für die gezeigten Leis­tun­gen, die durch die Kam­er­aführung des Jür­gen Kaiser, Hafen­clique, doku­men­tiert wurde. Danke dafür, dass wir die Bilder nutzen dürfen.

Die Ergeb­nisse:

250 Meter FUN

Platz 1   USA Tigers

Platz 2   Com­pa­ny Dragons

Platz 3   Wer­be­tromm­ler — Source 

Platz 4   Pinke Stifte

250 Meter Fun-Sport

Platz 1   Rhein­gauner Youngstars and Friends 

Platz 2 Har­bour Dragons

Platz 3 RG Flug­gies & Drachenjäger

Platz 4   Gans Wild

Platz 5   Hafen­clique Schierstein

Platz 6   RG Main­loong & RuV & SCHUFA

1000 Meter FUN

Platz 1   Com­pa­ny Dragons

Platz 2   Wer­be­tromm­ler — Source

Platz 3   Pinke Stifte

1000 Meter Fun-Sport

Platz 1   Rhein­gauner Youngstars and Friends

Platz 2   Har­bour Dragons

Platz 3   Gans Wild

Platz 4   RG Flug­gies & Drachenjäger

Platz 5   Hafen­clique Schierstein

Platz 6   RG Main­loong & RuV & SCHUFA

100 Meter Ausscheidungsrennen

Platz 1: USA Tigers

Platz 2   RG Main­loong & RuV & SCHUFA

Platz 3   Hafen­clique Schierstein

Platz 4   Gans Wild

Das meint……

Philipp Wahle, Abteilungsleit­er Drachen­boot im WVS, zum Dr. Gün­ter Ren­schin Cup 2022:

„Man hat sich gegen­seit­ig aus­ge­holfen und unter­stützt, es wur­den spon­tan Ren­nge­mein­schaften gebildet und wenn irgend­wo Not am Mann/Frau war, kon­nte man sich der Hil­fe ander­er Teams sich­er sein. Das ist das, was einen Vere­in aus­macht, die Gemein­schaft aller, unab­hängig davon, ob Drachen­boot­sportler, Kanu/Kanurennsportler, Segler, Motor­boot­fahrer oder Camper.“ Ein großer Dank gelte außer­dem Olaf Stahl als Regat­taleit­er sowie dem Orga-Team um Sabine Por­sil und Jean­nette Stüber-Ren­schin, sowie den zahlre­ichen Helfern, die diese Regat­ta erst möglich gemacht haben.

Von Olav Stahl, eigentlich Abteilungsleit­er Segel­sport und Man­fred Schelbert

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